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Heinrich der Löwe

Heinrich der Löwe

Heinrich der Löwe (1129 – 1195) gehört zu den bedeutendsten Herrschergestalten des Mittelalters. Begütert im alten schwäbischen Stammland der Welfen, in Italien als Erbe der Welfischen Familie Este und belehnt mit den Herzogtümern Bayern und Sachsen, war Heinrich der Löwe einer der reichsten Fürsten des Abendlandes. Seine Macht kam der des Kaisers nahe. Dies führte zu immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen zwischen dem selbstbewussten Heinrich und seinem staufischen Vetter Friedrich I. Barbarossa, in denen der Welfe zuletzt unterlag.

Herrschaftszentrum Heinrich des Löwen war Sachsen, das er durch die Eroberung großer wendischer Gebiete bis an die Ostsee vergrößert hatte. Überall in seinen Ländern und Gebieten förderte er die Gründung und den Ausbau von Städten als Zentren der Handwerkskunst und des Handels. Er gilt als Vater der Hanse, verlieh Privilegien und schützte die keimende Stadtkultur mit starker Hand. Als Bauherr und Auftraggeber für Kunst und Kultur erwarb er sich große Verdienste. Wenn auch nur mehr ein Teil der von ihm in Auftrag gegebenen Kunstwerke die Zeiten bis heute überdauert haben, so vermitteln die Städte, die seiner Macht Entstehen oder Blüte verdanken, bis auf den heutigen Tag doch noch sehenswerte Einblicke in das Mittelalter. Rund um Heinrich den Löwen und seine Zeitgenossen entstand ein neuer und eigener Kunststil, die Romantik, der das Bild der Zeit für mehr als ein Jahrhundert prägte.

Die Brücke zu München

Um in den Besitz des begehrten Brückenzolls zu kommen und damit vom gewinnträchtigen Salzhandel zu profitieren, hat Heinrich der Löwe im Jahre 1157 die Isarbrücke des Freisinger Bischofs abbrennen lassen und den Verkehr auf seine eigene, weiter südlich gelegene, umleiten lassen. Die sich dort schnell entwickelnde Siedlung hat der Bayernherzog mit Markt, Münz- und Zollrechten gefördert. Von Heinrich selbst hat sich in München nichts mehr erhalten. Das Mittelalter aber ist mit drei Stadttoren, Resten der Stadtmauer und vielen gotischen und spätgotischen Kunstwerken in Kirchen und Museen noch sehr präsent. Der Alte Hof war die erste Residenz der Wittelsbacher, die die Gründung Heinrichs im Laufe der Zeit zu ihrer Landeshauptstadt gemacht haben.